Dienstag, 1. Dezember 2015

Zum Einhorn

Dass es in Tokyo so ziemlich alles gibt, hab ich euch ja schon mal erzählt. Aber Einhörner...?
...gibt's hier auch nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne!
Warum ich überhaupt über Einhörner rede? Deswegen:

"Zum Einhorn" ist ein deutsches Gourmet Restaurant in Tokyo, Roppongi. Das ist der Bezirk, in dem fast alle Botschaften vertreten sind, man unendlich viel japanisch sprechende Ausländer triff, die hier arbeiten, und in dem generell viel Geld liegt.
Das Restaurant bietet, neben vielen köstlichen deutschen Speisen, die stets der Jahreszeit angepasst werden, auch noch etwas für mich viel interessanteres: Jobs.
Wie auf der Website ausgeschrieben ist, suchen sie dort nach Teilzeitarbeitern. Als ich das las, kam mir eine Schnapsidee:
"Hey, du könntest doch arbeiten gehen."
Irgendwie hab ich mich dann an diesem Gedanken festgebissen und hab kurzentschlossen meinen Lebenslauf (auf englisch und deutsch) ausgedruckt und bin nach der Schule nach Roppongi gefahren. Dort ging ich, ohne auch nur eine Sekunde länger darüber nachzudenken, direkt "Zum Einhorn" und erkundigte mich nach dem Job.
Der Manager fackelte auch nicht lange und lud mich auf ein Interview ein. Das war, interessanterweise, auf deutsch. Ich war leicht verwirrt, als mich der Manager, Japaner wohlgemerkt, auf deutsch befragte, konnte jedoch ohne weiteres Zögern antworten. Deutsche Vorbereitung (den Ausdruck lernte ich dort zu schätzen) zu Dank, hatte ich meinen Lebenslauf dabei und konnte auftrumpfen und begeistern.
Und ehe ich es mich versah, probierte ich meine Uniform an, bekam meine ersten Arbeitsterminie und saß wieder überglücklich im Zug nach Hause.
Die Sache ging so schnell von der Bühne, dass ich erst nach dem 2. Arbeitstag merkte, dass ich jetzt einen Job habe.
Jetzt arbeite ich 3 bis 4 mal die Woche in einem deutschen Gourmet Restaurant im Viertel der Reichen und Schönen als Kellnern mit einem Stundenlohn, der dem in Deutschland ähnelt.
Was das Beste daran ist? Ich kriege nicht nur Stundenlohn, nein. Ich kriege weiterhin meine Transportkosten bezahlt und jedes Mal eine warme Mahlzeit! Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gut es sich anfühlt, nach 3 Monaten wieder heimisches Essen zu essen!
Nun habe ich also meinen ersten Job überhaupt, arbeite hart, verbessere meine japanisch Kenntnisse und kann trotzdem alles mit Deutschland verknüpfen. Was Besseres könnte ich mir nicht vorstellen! Wenn also jemand von euch in Tokyo sein sollte, Lust auf deutsches Essen hat und von mir höchst persönlich bedient werden möchte, schaut vorbei! Ich würde mich mehr als freuen!

Viele liebe Grüße und guten Hunger,
Max

PS: Updates folgen!

2 Kommentare:

  1. Hallo Max, tolle Berichte aus Japan ich bin echt ein bißchen neidisch!
    In Roppongi war ich 2006 zum Aikido Training und Vorführung in der amerikanischen
    Botschaft.Liebe Grüße aus der Heimat gambatte kudasai Pia`s Papa...

    AntwortenLöschen
  2. Hi! :)
    Ehrlich? Wow das klingt super! Ich geb mir Muehe und arbeite noch fleissig weiter! Dann bring ich kleine Omiyage mit! :)
    Viele liebe Gruesse und danke fuer den Kommentar,
    Max

    AntwortenLöschen