Dienstag, 29. September 2015

Überraschungen, Orts(un)kenntnis und Bürokratie

Hier bin ich wieder und nicht mit leeren Händen! Ich hab gute Neuigkeiten und viel zu berichten. Da sich diesmal ja doch ein paar Tage angehäuft haben, unterteile ich den Post mal in die einzelnen Tage. So und jetzt los! 


23.09 - Überraschungen
Das war ein ganz besonderer Tag! Meine Mama hatte Geburtstag und ich beschloss, sie mit Hilfe meines Bruders zu überraschen. Ich bat meinen Bruder, meiner Mama am 22.9 Skype auf ihrem Handy zu installieren und ihr ein Konto einzurichten, ohne dass sie etwas davon mitbekam. Die 7 Stunden Zeitverschiebung würden es schwer machen, ihr zu gratulieren. Zumal ich für Skype WLAN brauche, was ich nur in der Schule habe. Doch zu meinem Glück war mein Stundenplan perfekt! Ich hatte von 12-14 Uhr Unterricht und anschließend eine einstündige Mittagspause. Zu der Zeit ist es in Deutschland 7:00 Uhr. Da mein Bruder noch zur Schule geht, würde meine Mama um diese Zeit jedoch schon wach sein, sodass ich sie gleich morgens überraschen konnte.
Also rief ich gleich in meiner Mittagspause an. Es dauerte ein bisschen, bis meine Mama abnahm, aber als es dann klappte und sie mich sah, wusste ich, dass mein Plan perfekt aufgegangen war. Sie freute sich riesig, mich zu sehen und mal wieder von mir zu hören! Immerhin war es nach 14 Tagen das erste Mal, dass ich sie anrief und wir uns sahen. Dementsprechend groß war auch die Aufregung und gute Laune! Ich telefonierte ein wenig mit ihr, zeigte ihr die Schule und ging dann Mittagbrot (sagen wir mehr Mittagreis) essen.
Die guten Nachrichten und Überraschungen sollte dann auch im Unterricht nicht aufhören. Diesmal war ich es jedoch, der überrascht wurde. Tomu, mein Lehrer, begann die Stunde diesmal auf englisch und erklärte, dass er bemerkt hatte, dass das Lerntempo nicht mehr bei allen auf einer Stufe sei. Deshalb bot er einigen von uns an, sich probehalber in die nächst höhere Klasse zu setzen, um auszuprobieren, ob wir uns dort wohler fühlten.
Diese Chance ergriff ich natürlich sofort und ging in die andere Klasse. Dort wurde ich freundlich von meiner neuen Lehrerin begrüßt und auch gleich mit eingebunden. Bevor ich den Raum betrat, hatte ich leichte Zweifel, ob ich das schaffen würde. Als ich dann jedoch auf meinem Platz saß, verflogen all meine Zweifel und ich fühlte mich einfach nur richtig am Platz. Nachdem meine zwei Stunden in der neuen Klasse dann vorbei waren, ging ich zu Tomu und machte den Wechsel komplett.
Anschließend ging ich nach Hause und auch hier riss meine Glückssträhne nicht ab. Ich wurde wieder positiv überrascht. Diesmal von Yuki, die mir eine CD schenkte, die wir bei ihr gehört hatten und mir sehr gut gefiel.
Dann ging ich in die Küche und wurde, wer hätte es erwartet, nochmal überrascht. Denn dort traf ich nicht, wie erwartet, Yoko an, sondern ihre Schwester! Ich begrüßte sie und stellte fest, dass sie dieses Mal das Abendbrot zubereitete. In dem Moment kam Yoko in die Küche und ich half ihr, den Tisch zu decken. Anschließend aßen wir alle zusammen und oh man. Das Essen war verdammt gut!
Danach nahm ich ein Bad und ging überglücklich ins Bett. Besser hätte der Tag nicht laufen können!! 


24.09 Orts(un)kenntnis
Es gibt für alles ein erstes Mal und somit auch für's Verlaufen.
Wie jeden Tag, hatte ich auch heute Schule. Alles war relativ normal und ich lebte mich gut in meiner neuen Klasse ein. Also alles wie sonst auch. Nur, dass mich Alejandra auf dem Schulweg gefragt hatte, ob ich ihr Akihabara zeigen könnte. Natürlich sagte ich ja und erklärte mich bereit, sie durch Akihabara zu führen. Ich war ja schließlich schon mal da und hab auch schon das Eine oder Andere dort gesehen. Also suchte ich die für uns beste Bahnverbindung raus und überlegte, was ich ihr alles zeigen könnte. Bis dahin alles gut. Wir stiegen in die Bahn und fuhren bis nach Iwamotocho, was nur wenige Minuten von der eigentlichen Station Akihabara entfernt war. Als wir ankamen, nahmen wir den erstbesten Ausgang, den wir fanden und gingen ungefähr in die Richtung, aus der ich das letzte Mal gekommen war.
Das war aber auch wirklich nur die ungefähre Richtung, wie sich schnell rausstellte. Denn bald erkannte ich nichts wieder und verlor die Orientierung (von der ich ja an sich schon nicht viel habe). Ich mache mir jedoch noch keinen Kopf, weil wir auf allerlei coole Dinge stießen, die wir begeistert besichtigten. Unter anderem auch einen riesigen Book Tower, der auf 8 Etagen nichts anderes als Bücher und Mangas verkaufte.
Als wir jedoch für längere Zeit planlos durch die Gegend liefen und noch nichts von dem Akihabara gesehen hatten, was ich Alejandra zeigen wollte, beschloss ich, mein überalles geliebtes Handy um Rat zu fragen. Also schaltete ich Google Maps an und gab einfach das erste ein, was mir einfiel: Akihabara Station.
Wir ließen uns also navigieren und kamen nach etwas Fußweg auch an. Jedoch erkannte ich auch hier nichts wieder. Alles sah anders aus (dass Tokyos Bahnhöfe auch alle so riesig sein müssen!).
Nachdem ich dann verzweifelt versucht habe, eine Adresse zu finden, die ich bei Google Maps angeben konnte, beschloss ich, einfach ein paar Leute zu fragen. Gar keine so schlechte Idee. Wenn man denn versteht, was der andere einem erklären will...
Da wir das eher weniger taten, beschlossen wir einfach, den Richtungen zu folgen, die die Japaner mit ihrer Gestik angedeutet hatten. Einige Zeit und viele Sackgassen später, erreichten wir dann letztlich doch noch Akihabara. Alejandra war völlig aus dem Häuschen und ich einfach nur glücklich, dass wir den Weg doch noch gefunden hatten.
Wir verbrachten etwas Zeit in Akihabara und fuhren dann zurück nach Hause. Diesen Weg beschritten wir dann sogar ohne Umwege und kamen völlig k.o., nichtsdestotrotz glücklich an. 


25.09 Bürokratie
Dass die japanische Bürokratie der Deutschen um nichts nachsteht, erfuhr ich Freitag am eigenen Leib. Weil ich ein Working Holiday Visum habe, was mich dazu berechtigt, bis zu einem Jahr in Japan zu bleiben, schreibt es das japanische Gesetz vor, sich einer Moving-in-Registration zu unterziehen. Das ist sowas wie eine Anmeldung, mit der man seine Anwesenheit in Japan offiziell macht und angibt, wo man fuer die Zeit seines Aufenthals leben wird. Fuellt man diese nicht innerhalb der ersten 14 Tage aus, muss man mit Strafen und einem Landesverweis rechnen.
Da die Anmeldung jedoch nur auf japanisch vollzogen werden kann, haben so einige "Auslaender" mehr oder weniger Probleme damit. 
Ich hatte jedoch Glueck und Yoko bot mir an, mich zu begleiten und fuer mich den Uebersetzer zu spielen. (Das war wirklich eine Erleichterung!)
Also fuhren wir morgens mit dem Bus zum Rathaus/Buergerbuero und ich staunte nicht schlecht, als ich das Gebaeude sah - ein riesiger Komplex mit 5 Stockwerken. Wir betraten also dieses monstroese Gebaeude und meldeten uns mit unserem Vorhaben an. Eine Art Empfangsdame gab uns eine Nummer und ein Dokument, welches wir an einem von den 14(!) Schaltern ausfuellen mussten.
Yoko und ich setzten uns also auf eine Bank und warteten darauf, dass unsere Nummer aufgerufen wurde. Als es endlich soweit war, begaben wir uns zu Schalter 8 und wurden dort von einer Beamtin erwartet. Normalerweise wuerde es in Deutschland jetzt so ablaufen, dass man das Dokument ausfuellt, eventuell bei Fragen nochmal mit den Beamten bespricht und dann abgibt. In Japan scheint das jedoch nicht ganz so einfach zu sein. Zum Beispiel bei der, fuer ziemlich einfachen Frage, nach unserer Adresse. Das ist in Deutschland ja nicht sonderlich schwer. Strasse, Hausnummer, Stadt und Postleitzahl. Tja, aber ich bin in Japan und so minimalistisch und logisch die Japaner auch sein moegen, ihr Strassen- und Hausnummersystem ist es ganz und gar nicht. Hier gibt es keine Strassennamen, wie wir sie kennen und auch keine logische Reihenfolge der Hausnummern. Alles ist hier mehr oder weniger in Bloecke unterteilt, was Strassennamen ueberfluessig macht, weil eine Strasse durch mehr als nur einen Block gehen kann. Deshalb werden hier irgendwelche Nummern verwendet, von denen ich jedoch keine Ahnung habe, was sie bedeuten. Dahinter bin ich noch immer nicht gestiegen. Und wenn man jetzt denkt: Gut, ich hab keine Strassennamen, nicht so wild. Ich hab ja noch die Hausnummern! - falsch gedacht. Sowas gibt es hier zwar, aber diese geben nicht an, wo ein Haus steht, sondern wie alt dieses ist. Somit erhaelt das aelteste Haus die niedrigste Nummer und kann damit meilenweit von der darauffolgenden Nummer entfernt stehen, Klingt kompliziert und irgendwie unnuetz? Definitiv.
Also muessen sich die Japaner anders zu helfen wissen. Um wirklich sicherzustellen, dass es keine Missverstaendnisse bei der Adresse gibt, haben die Beamten einzelne Lageplaene von jedem Block in ganz Tokyo auf Papier. Und eins koennt ihr mir glauben: Davon gibt es vieeeeeeele!
Bis dann der richtige Lageplan gefunden ist, vergeht einige Zeit. Ist es dann endlich soweit, und der richtige Plan liegt vor dir, musst du einzeichnen, in welchem Haus du wohnst. (Ich bin wirklich froh, dass Yoko mit war, denn sonst waere ich spaetestens an dieser Stelle verloren gewesen).
Wir fuellten also alles aus (alles mit seinen eigenen kleinen Tuecken) und als es endlich fertig war, sagte uns die Beamtin, wir sollen nochmal auf der Bank platznehmen und warten. Wir setzten uns also und beobachten das geordnete Chaos im Buergerbuero. Am besten laesst sich das wahrscheinlich mit einem Ameisenhaufen beschreiben. Alles ist in Bewegung, nichts steht still, alle haben ihre Aufgaben und trotzdem ist es, was ich wirklich nicht erwartet habe, ruhig. Die einzigen Geraeusche, die man hoert, sind die immer laufenden Drucker und ein leises Gemurmel von den Menschen, die gerade am Schalter stehen. Wirklich beeindruckend!
Als wir endlich alles beisammen hatten, setzten wir uns in den Bus und ich fuhr zur Schule. Dort hatte ich dann Unterricht, der aber auch wieder schnell vorbei war. Die Zeit vergeht hier im Unterricht wirklich schnell, weil es gefuehlt jede Sekunde was Neues gibt, was ich aufschreiben muss. Ob nun Grammatik, Vokabeln oder einfach nur Notizen.
Nach dem Unterricht war ich dann aber realtiv platt, sodass ich beschloss, mit Alejandra zurueck nach Hause zu fahren und Abendbrot zu essen. Dann gingen wir auch schon ins Bett, weil wir den naechsten Morgen um 4 Uhr raus mussten...


26.09 Nikko
Entgegen aller Erwartungen, kam ich gut aus dem Bett. Ich machte mich also fertig, ass Fruehstueck und ging dann mit Alejandra um 5:30 Uhr zu unserer U-Bahnstation, weil unser Bus zu dieser Zeit noch nicht fuhr. Wir nahmen dann eine Bahn zur Schule, wo wir uns alle treffen wuerden und gemeinsam nach Nikko fahren wuerden.
Nikko ist eine alte japanische Stadt, ca. 140km von Tokyo entfernt und zaehlt zum Weltkulturerbe aufgrund der Shōgun Tokugawa und des Ieyasu Nikkō Futarasan-Schreins.
Wir nahmen als den Zug nach Nikko und besichtigen eben diese Schreine, die wirklich beeindruckend schoen sind. (Ich hab Bilder mit meiner Kamera gemacht und sobald ich eine Moeglichkeit habe, diese hochzuladen, lasse ich es euch wissen!)
Wir verbrachten den ganzen Tag in Nikko und besichtigten auch noch die Stadt, die wirklich klein, niedlich und mit vielen kleinen Laeden bestueckt ist. In einen von den Laeden kaufte ich mir dann auch meinen ersten, warmen Mochi (das ist Reiskuchen, meist mit einer Fuellung wie Pflaume oder Rote-Bohnen-Paste), der unheimlich lecker war.
Anschliessend fuhren wir wieder nach Hause und beschlossen, Udon essen zu gehen. Ich ass Curry Udon und war mehr als zufrieden. An die japanische Kueche kann ich mich wirklich gewoehnen!!
Zuhause angekommen, fiel ich vollkommen erschoepft in meinen Futon und verschlief anschliessend fast den ganzen Sonntag, an dem ich dann spaeter auch noch fuer meinen ersten Test am Mittwoch lernte.



Gut, das war's jetzt mit meinem Mosterpost! Die letzten 3 Tage ist nichts weiter erzaehlenswertes passiert, aber ich bin mir sicher, dass ich frueh genug wieder was finde, ueber das ich berichten kann! Bis dahin wuensche ich euch eine nicht zu stressige Woche und viel Spass,
Max

Montag, 21. September 2015

Der ewige Ja-Sager

Die Geschichte von dem Jungen, der niemals Nein sagte.

Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, ist mein japanischer Wortschatz sowie die Grammatik noch recht beschränkt. Das heißt, ich verstehe schon, was man mir sagt (vielleicht zu 40%. Wenn mein Gegenüber langsam spricht), kann aber meist nicht in ganzen Sätzen antworten. Was dazu führt, dass mein Vokabular zu ca. 90% aus "Hai" (ja) besteht.
Hai ist in Japan jedoch nicht nur einfach ja, sondern auch sowas wie eine Bestätigung, dass man noch zuhört. Dass es da oftmals zu Missverständnissen kommt, ist quasi vorprogrammiert. Und auch ich bin keine Ausnahme...
Heute morgen war an sich ein ziemlich normaler Montag (mit der Ausnahme, dass Feiertag ist und ich frei hatte). Ich schlief aus, putzte meine Zähne, zog mich um und ging in die Küche, um Frühstück zu essen. Bis dahin war alles recht normal. Dann kam Yuki.
Yuki ist eine schlanke, schwarzhaarige und sehr nette Frau. Sie hilft hier ab und zu aus und kümmert sich um Yokos Opa. Sie begrüßte mich und ich grüßte auch. Dann begann sie eine Konversation mit mir und stellte mir Fragen, auf die ich größtenteils mit Hai antwortete (ein atemberaubend spannendes Gespräch). Hätte ich gewusst, wie ich in ganzen Sätzen antworte und was die Fragen bedeuteten, hätte ich natürlich mehr erzählt. Dies war aber nicht der Fall und insgeheim hoffte ich, sie würde das Interesse an mir verlieren, weil ich wirklich Hunger hatte und nicht essen konnte, solange sie mit mir sprach.
So in Gedanken versunken, monoton in relativ gleichen Zeitabständen ja antwortend, realisierte ich nicht, zu was genau ich da gerade zustimmte. Und plötzlich bemerkte ich, dass ich gerade in Schwierigkeiten geraten war.
Offensichtlich hatte ich zugestimmt, mit zu ihr zu kommen und ihren 15 jährigen Sohn Shuhei kennenzulernen. Großartig... Ich alleine in einem anderen Haus, der japanischen Sprache nicht mächtig und mit dem Wissen, dass Yuki kein englisch sprach.
Freudestrahlend ging sie aus der Küche ins Wohnzimmer und ließ mich in der Küche zurück. Hätte ich jetzt noch Hunger gehabt, hätte ich nun was essen können...
Kurze Zeit später war es dann soweit und  sie holte mich mit ihrem Auto ab. Ich stieg ein, sie machte Musik an (die echt gut war) und fuhr los.
Als wir ankamen, stellte sie mir ihren Sohn und ihre Schwester vor, mit der sie zusammenlebte. Wir "unterhielten" uns dann wieder und Shuhei zeigte mir die Umgebung. Shuhei ist wirklich nett und spricht sogar ein wenig englisch, was es mit ermöglichte, mal eine halbwegs normale Unterhaltung zu führen.
Als wir wieder ankamen, spielten wir Videospiele und aßen ein wenig was. Yuki war arbeiten gegangen.
Nachdem sie irgendwann wieder zurückkam, erzählte sie irgendwas von Ramen und sagte, wir würden jetzt gehen. Freudig stieg ich ins Auto mit dem Gedanken, ich würde jetzt zurück nach Hause gefahren werden.
Tja, dem war aber nicht so. Stattdessen führte Yuki uns in ein Ramen-Restaurant und wir aßen gemeinsam Ramen. Das war wirklich unheimlich lecker (und scharf).
Anschließend gingen wir zurück Richtung Auto, nur um dann in einen Fahrstuhl zu steigen und mehrere Stockwerke hochzufahren. Leicht verwirrt stieg ich aus, wollte jedoch nicht fragen, wo wir seien und was wir machen würden, weil sie mir das bestimmt schon mal gesagt hatte.
Als ich ausstieg, sah ich den wohl schönsten Ausblick auf Tokyo. Der Nachthimmel war in ein Meer aus Lichtern getaucht und alles glitzerte und leuchtete. Beeindruckt starrte ich gierig aus den Fenstern und saugte jeden Anblick förmlich auf.
Dann rief Yuki Shuhei und mich und zeigte uns den eigentlichen Grund, warum wir diesen Turm heraufgefahren waren:
Ein Feuerwerk.
Es war ein relativ kleines, aber wunderschön anzusehendes Feuerwerk, was der Skyline Tokyos noch das i Tüpfelchen verpasst und die Aussicht perfekt machte.
Wir betrachteten das Feuerwerk und warteten, bis es vorbei war und machten uns dann auf den Rückweg nach Hause.
Dies ist die Geschichte vom Ja-Sager und ich hoffe, dass ich, wenn ich mal wieder unbewusst zu irgendwas zustimmen sollte, nochmal so etwas Schönes wie das erleben darf!
Ich hab Yuki und Shuhei ins Herz geschlossen und hoffe, nochmal mehr Zeit mit Ihnen verbringen zu können!
Ich hoffe, meine kleine Geschichte bringt euch dazu, mal zu ein paar Sachen ja zu sagen, zu denen ihr sonst immer Nein sagt. Es wird sich sicher auszahlen!
Bis bald,
Max
Shuhei, Yuki und Alejandra

Die Aussicht und das Feuerwerk 
Ramen (unheimlich lecker!) 
Eine wunderschöne Blume aus dem Park

Sonntag, 20. September 2015

Über Izakayas und japanisches Essen

Hier bin ich wieder! Und es sind wieder nur ein paar Tage vergangen und ich weiß schon wieder nicht, wie ich all die millionen Eindrücke, Gefühle und Gedanken hier niederschreiben soll.
Aber gut, ich versuch mal, es so gut wie möglich wiederzugeben! ;)

Fangen wir mit dem 18.9 an. Am Freitag hatte ich lange Schule (von um 12-18 Uhr), konnte aber glücklicherweise etwas länger schlafen als sonst. Ich hab dann auch etwas zu lange geschlafen und wäre fast zu spät gekommen, wenn ich nicht unheimlich Glück mit dem Zug gehabt hätte. Ich hab nämlich am Freitag das erste Mal einen Express Zug erwischt. Das sind normale Züge, die jedoch nur an den großen Stationen halten. Somit hab ich gleich 15 Minuten einsparen können und kam noch rechtzeitig zur Schule!
Das war auch gut, weil meine erste Stunde eine Spin Class war. Spin steht für Special Interest. Hier von gibt es 3: Kalligraphie, Manga und japanische Küche. Ich hab mich natürlich (wie überraschend) für die japanische Küche entschieden! ;)
Das heißt, ich habe jeden Freitag 90 Minuten gefüllt mit leckerem Essen, was wir selber zubereiten und anschließend essen. An dieser Stelle würde ich euch gerne verraten, was wir Freitag gemacht haben, aber meine Lehrerin hat so schnell gesprochen, dass ich das leider nicht mitbekommen habe. Naja vielleicht das nächste Mal! (War übrigens trotzdem sehr gut!)
Nach der Schule waren wir dann mit einer Gruppe von bestimmt 20 Leuten in einem Izakaya. Das war einfach nur großartig! Ein Izakaya ist sowas wie eine japanische Kneipe. Der Unterschied zu den unseren? Man hat dort für 2000¥ eine Getränke Flat. Spruch, all you can drink. Und da ist es egal, ob man Cola, Bier, Sake oder sonst was bestellt. Einmal bezahlt, kann man alles an Trinken bestellen! Allerdings kommt die Getränke Flat in Verbindung mit der Pflicht, mindestens 2 Gerichte zu bestellen. Das können große Sachen sein für bis zu 500¥ oder aber kleine Snacks wie Sushi für 100¥. Hauptsache, jeder hat nachher 2 Gerichte bestellt. Am Ende des Abends wird die Rechnung dann untereinander geteilt und jeder zahlt maximal 2500¥. Was ein ausgesprochen guter Preis ist, weil das Essen unheimlich gut ist, das Trinken immer sofort kommt und die Stimmung einfach nur ausgelassen ist.
An dem Abend zögerten die meisten auch nicht lange und bestellten gleich Sake und Bier. Dementsprechend stieg die Stimmung exponential mit jedem Getränk. (Zumal das Essen erst später bestellt wurde).
Wir teilten uns den Raum mit ungefähr 15 Japanern, die schon vor uns dagewesen sind. Die hatten auch schon entweder ordentlich einen getrunken oder haben einfach nur nichts vertragen (wahrscheinlich beides), denn die sonst so stillen, schüchternen und zurückhaltenden Japaner waren plötzlich laut, gesellig und unheimlich kontaktfreudig. Das sorgte für allgemein gute Stimmung und schnell waren wir eine große Gruppe. Und dank des Alkohols gab es auch keine Sprachbarriere (weder die Japaner zierten sich, englisch zu sprechen, noch unsere Gruppe, japanisch zu sprechen).
Am Ende des Abends war jeder von uns reichlich an- bis betrunken. Auch ich hatte ein wenig getrunken, hielt mich aber größtenteils mit Cola bei Laune ;)
Wir gingen abschließend nach Hause und diejenigen von uns, die ein wenig zu viel getrunken haben, schliefen ihren Rausch aus, denn wir würden uns am nächsten Tag schon wiedersehen.

So war es dann auch. Am Samstag trafen wir uns alle erneut und fuhren mit EF in einen Park, indem wir ein BBQ veranstalteten. Jeder von euch denkt jetzt bestimmt, wie ich anfangs auch, an ein typisch amerikanisches BBQ an einem Grill, auf dem reichlich Fleisch brutzelt. Tja. Das hat jedoch nicht wirklich was mit einem japanischen BBQ zu tun und ich muss sagen, ich hab anfangs nicht schlecht geguckt.
Wir kamen also in den Park (nach 2 Stunden Bahnfahrt) und liefen durch die erbarmungslos scheinende Sonne zu unserem Grillplatz (ihr könnt euch nicht vorstellen, wie heiß es hier ist. An einigen Tagen ist es hier im September heißer als bei uns im Hochsommer!)
Als wir ankamen, entdeckte ich überall kleine, leicht merkwürdig aussehende Feuerstellen, an denen bereits Kohle glühte. Wir setzten uns also an den Tisch, in dem die Feuerstelle integriert war und schmolzen noch mehr als vorher schon in der Sonne. Glücklicherweise saßen wir im Schatten...!
Dann begannen die Vorbereitungen. Es wurden Grillroste ausgeteilt und tiefe Bleche. Die Bleche stellten wir auf die Kohle und taten nacheinander alle Zutaten rein, die uns ausgeteilt wurden. Zu meiner Verwunderung wurden Nudeln, Zwiebeln, Sprosse und Gewürze in die Bleche gelegt. Von Fleisch keine Spur. Das machte ich mich leicht misstrauisch. Als alles ordentlich angebraten war, aßen wir die Nudeln (die ausgesprochen lecker,  aber kein Fleisch waren) und ich stellte mit Bedauern fest, dass mich das nicht im Geringsten satt gemacht hatte. Leicht enttäuscht legte ich meine Stäbchen auf meinen Teller und überlegte, wo ich jetzt Essen herbekam.
Darüber musste ich mir jedoch nicht lange Gedanken machen, denn es wurden plötzlich Yakitori Spieße ausgeteilt (Hähnchen am Spieß. Was genau alles vom Hähnchen, möchte man nicht immer unbedingt wissen... Einfach Augen zu und durch. Manchmal schmeckt es sogar ausgesprochen gut (naja bis man erfährt, was es war)).
Und dann ging alles ganz schnell. Plötzlich wurde massenhaft Huhn, Schwein und Rind ausgeteilt und man hatte kaum Zeit, alles zu grillen, weil ständig nachgelegt wurde. Grillen, essen, grillen und essen, grillen und so weiter und so fort.
Ehe ich es mich versah, saß ich mehr als nur gesättigt auf meinem Platz und wusste nicht mehr, wohin mit mir, weil ich schlicht unendlich viel gegessen habe. So im Nachhinein ähnelte ich einem Masttier... (was nicht heißt, dass ich es nicht nochmal machen würde ;) )
Nachdem wir (fast) alles aufgegessen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Zuhause angekommen, gab es, welch Überraschung, Abendbrot und ich aß fleißig alles höflich auf. Danach ging ich mit Yoko einkaufen und sie zeigte mir ein paar ihrer Lieblingssüßigkeiten.
Bei so viel Essen ist es nicht verwunderlich, dass ich nach dem Einkauf sofort einschlief.

Heute "morgen" konnte ich dann ausschlafen und gemütlich asa gohan (wörtlich übersetzt: Morgen Reis. (Jap, Reis wird hier wirklich immer gegessen) Asa gohan meint also Frühstück) essen. Anschließend saugte ich mein Zimmer (hier gibt's ja Gott sei Dank nicht viel zu saugen) und machte meine Wäsche. Gerade eben kam Yokos Familie und so lernte ich auch sie kennen. Ziemlich nett und irgendwie war jeder von ihnen schon mal in Deutschland, was mich wirklich überrascht hat.
Den Rest des Tages werde ich dann mit lernen verbringen. Morgen ist in Japan Feiertag und ich hab keine Schule. Den Tag werde ich wahrscheinlich auch zum Lernen nutzen.

Bis die Tage,
Max

Erste Eindrücke


Die Sicht aus dem Flugzeug 
Einer von Tokyos Disney Stores

Shibuya am Tag 
Mein Zimmer 1

Sonnenuntergang 
Die Aussicht von meiner Schule auf Shibuya 
Shibuya 
Sonnenaufgang 
Shibuyas Nightlife 

Mein Zimmer 2

Dienstag, 15. September 2015

Der Beginn meines grossen Abenteuers

Endlich ist es soweit! Hier bin ich, sorry, dass ich euch hab warten lassen, aber es ist gar nicht so einfach hier, an WLAN oder generell Internet zu kommen...
Nichtsdestotrotz, hier bin ich! Und jetzt folgt das "kleine" Update zu den letzten 3 Tagen! (Entschuldigt mich, wenn ich y und z vertausche und Umlaute ausschreiben muss, aber ich schreibe mit einer japanischen Tastatur und da gibt es nun mal keine deutschen Umlaute ;) )


Als ich am Samstag um 3 Uhr aufstand, wusste ich noch nicht, was mich genau erwartet. Ich wusste weder, wie lange genau ich nun fliege wuerde oder was mich dann genau in Japan erwartet. Ich wusste auch nicht, dass ich fuer die naechsten 40 Stunden nicht schlafen wuerde...
Die Verabschiedung von meiner Familie war Gott sei Dank ertraeglich und ich konnte mit einem guten Gefuehl in den Flieger steigen (danke dafuer!). Ich stieg also ein, suchte meinen Platz, den ich mir schon 24h vorher im online Check-In gesichert hatte (direkt am Fenster!) und hoffte, dass die Person, die neben mir sitzen wuerde, nicht all zu unangenehm sein wuerde. Und siehe da: Ich hatte recht und neben mich setzte sich ein deutsches Paar, mit dem ich mich auf den Flug nach Istanbul gut unterhalten konnte.
Dort angekommen, musste ich im Transitbereich warten, bis mein Flieger nach Narita in 4 Stunden gehen wuerde. Und das war gruseliger, als ich erwartet hatte. Istanbuls Flughafen ist riesig und es gibt unendlich viele Gates, von denen alle Fluege abgehen und ankommen und es ist wirklich gar nicht so einfach, das richtige Gate fuer den eigenen Flug zu finden. Als waere das nicht schon genug, fahren ueberall elektrische Rollstuehle und Segways, die einen umfahren, wenn man nicht frueh genug aus dem Weg springt (was mit 10kg Handgepaeck wirklich nicht immer leicht ist). Allerdings habe ich es doch irgendwie gemeistert. Auch wenn ich eine Stunde laenger warten musste, weil mein Flieger Verspaetung hatte.
Endlich konnte ich in meinen Flieger nach Japan, und man war das ein riesen Ding! Es gab 2 Gaenge und 3 Sitzreihen mit so vielen Passagieren, unglaublich! Anfangs dachte ich, ich haette Glueck. Denn ich sass in einer Reihe mit nur 2 Sitzen und es schien sich niemand neben mich zu setzen. Ja, aber da hatte ich mich etwas zu frueh gefreut, denn 2 Minuten vor dem Take Off kam noch ein Japaner und setzte sich neben mich. Er schien relativ freundlich und ich freute mich, dass ich mich quasi gleich eingewoehnen konnte.
Der Flug an sich war jedoch eine Tortur. Die Sitze waren unheimlich klein und ich hatte kaum Platz fuer meine Beine, was dafuer sorgte, dass ich den ganzen Flug ueber keine bequeme Position finden konnte und deshalb auch leider nicht schlafen konnte. Zudem musste ich an die 5 mal aufstehen, was mir jedes Mal unangehm war, weil ich den Japaner dafuer aufscheuchen musste, der in aller Seelenruhe den ganzen Flug ueber irgendwelche Filme guckte. Ich hoffe, er nimmts mir nicht uebel. (Selbst wenn, ich wuerde ihn bestimmt nicht wiedererkennen und er hoffentlich auch mich nicht)
Als ich dann endlich in Narita ankam, musste ich durch die Passkontrolle, was mich auch nochmal eine Stunde gekostet hat, und Gott war ich muede! Nichtsdestotrotz hab ich meine Alien Card (sowas wie ein Personalausweis auf Zeit) erhalten und konnte erfolgreich meinen Koffer sichern. Anschliessend durfte ich die Einreisezone verlassen und hab gleich die Leute von EF getroffen, die mich uebergluecklich empfangen haben. Ich war natuerlich auch froh, dass ich sie gleich gefunden hatte. Jetzt konnte es losgehen!
Da meine Gastmama allerdings am Sonntag noch bis um 18 Uhr Ortszeit arbeiten musste, brachten sie mich in die EF Residenz, wo ich auch gleich neue Leute kennengelernt habe. Sie haben mich auch gleich mit in ein Restaurant genommen und ich konnte mein erstes original japanisches Essen kosten (was uebrigens sehr lecker war! Irgendwas mit frittiertem Huehnchen und Reis).
18 Uhr wurde ich dann mit Marcel, meinem Mitbewohner, zu meiner Gastfamilie gefahren, wo wir herzlich von Yoko, meiner Gastmama, und ihrer Tante begruesst wurden. Sie erklaerte uns ein paar grundlegende Hausregeln und zeigte uns die Busstation, von der wir den naechsten Tag losfahren mussten.
Die Verstaendigung war realtiv in Ordnung, weil Yoko Gott sei Dank englisch spricht. Was aber nicht heisst, dass sie mit uns englisch redet. Zuerst sagt sie alles auf japanisch (nein, das verstehe ich alles noch nicht, bis auf ein paar Wortfetzen) und dann gucke ich sie an wie ein Brot und sie erklaert es nochmal auf englisch. Es ist ziemlich lustig mit ihr, weil sie mich trotzdem nicht aufgibt und wir bisher immer was zum Lachen gefunden haben. Ich glaube, ich werde noch eine Menge japanisch von ihr lernen!
Als ich dann endlich in mein Zimmer kam, wollte ich nur noch schlafen. Deshalb war ich leicht verwirrt, als ich sah, dass ich gar kein Bett hatte. Es stand keins in meinem Zimmer. Ein wenig spaeter realisierte ich jedoch, dass das lustig aufgerollte Etwas ein Futon war und ich darauf schlafen wuerde. Fuer alle, die nicht wissen, was ein Futon ist, hier der Link! ;)
Wie es sich darauf schlaeft? Wie auf einer Wolke...wenn man 40 Stunden lang nicht geschlafen hat.

Am naechsten Morgen mussten Marcel und ich dann um 5:40 Uhr aufstehen, um unseren Bus um 6:47 Uhr zu bekommen, damit wir um kurz vor 8 in der Schule waren.
Aber das war schon eine Sache an sich. Die Busstation fanden wir noch relativ leicht, weil Yoko uns ja gestern schon alle gezeigt hatte. Als wir dann aber in Ichinoe umsteigen mussten, wurde es schon komplizierter. Wir hatte zwar eine Wegbeschreibung, aber ihr wisst selber, wie das mit solch Wegbeschreibungen ist, Da geht schnell mal was schief. Erstaunlicherweise haben wir es jedoch geschafft, den richtigen Zug in Ichinoe zu finden, danke der freundlichen Kontrolleure, die man wirklich ueberall an jeder Station findet. Mit dem Zug fuhren wir bis nach Kudanshita, wo wir in den letzten Zug Richtung Shibuya stiegen. Auch dies klappte relativ reibungslos. Angekommen in Shibuya ging das Wegsuchen jedoch gleich weiter. Denn Shibuya hat mehr als 15 Ausgaenge, von denen jeder in komplett verschiedene Richtungen geht und fuer Leute wie mich, die sich doch schnell mal verlaufen, ist das wirklich ein Drahtseilakt. Jedoch ueberstanden wir auch das und wir kamen in letzter Minute in der Schule an. Die uebringens im 27. Stockwerk des Shibuya Cross Towers ist. Die Aussicht von hier ist einfach nur grandios! (Ich poste demnaechst Bilder, wenn ich rausgefunden habe, wie ich das am besten anstelle!)
Der erste Schultag bestand aus einer Einfuehrung und einem kleinen Rundgang durch Shibuya. Hier kauften wir auch gleich eine Pasmo Card (sowas wie eine Monatskarte, nur anders und meiner Meinung nach viel unpraktischer als unsere deutschen. Aber gut...). Wie sich jedoch schnell herausstellte, funktioniert diese nur fuer die Zuege. Wir muessen also taeglich fuer unseren Bustrip zahlen, was auf Dauer wirklich verdammt teuer ist. (Ein Ticket kostet 206 Yen, macht am Tag 412 Yen. Bei 20 Schultagen entspricht das also 8240 Yen, was umgerechnet 61 Euro sind...)
Aber ich finde sicher noch einen Weg, das ein wenig praktischer zu gestalten!
Als wir am Abend zurueck kamen, haben wir mit Yoko Abendbrot gegessen, was wirklich ausgesprochen gut war! Es gab Nudeln mit frittierten Auberginen und Krautsalat.
Den Abend haben wir dann auch nicht mehr viel gemacht, weil wir immer noch ziemlich muede sind und den Jetlag noch nicht ganz ueberwunden haben.

Heute morgen konnten wir dann eine Stunde spaeter aufstehen als gestern. Die Zugfahrt heute war jedoch...ich weiss nicht genau, wie ich das jetzt am besten beschreibe. Es war wirklich so, wie man es sich in Tokyo vorstellt:
Der Zug ist voll, und wird trotzdem mit jeder Station voller. Wie das geht? Einfach, indem man in den Zug gepresst wird und dann quasi schon auf einer anderen Person steht, weil so unheimlich wenig Platz ist. Insgesamt ein sehr aufregendes, wenn auch leicht beaengstigendes Erlebnis, was ich jetzt demnaechst oefters haben werde. Aber hey, das gehoert dazu und ich ueberlebe auch das! ;)

Das wars jetzt erstmal. Tut mir leid, dass es diesmal nicht ganz so schoen geworden ist, wie die ersten beiden Eintraege, aber es faellt mir noch ein wenig schwer, meine Gedanken zu ordnen. Es gibt so viele Eindruecke und ich muss so viel verarbeiten. Ganz zu schweigen davon, dass ich manchmal nicht mehr unterscheiden kann, in welcher Sprache ich gerade angesprochen werde oder antworte. Manchmal antworte ich Leuten, die mich auf englisch ansprechen, mit japanisch oder deutsch und realisiere erst mitten im Satz, dass das gar nicht die richtige Sprache war und mich mein Gegenueber ueberhaupt nicht versteht. Das ist immer ziemlich lustig, weil ich dadurch auch schon ein paar Deutsche hier kennengelernt habe, die mir dann verdutzt auf deutsch antworten. Hat also auch sein Gutes! ;)

Wenn ich wieder ein paar klare Gedanken fassen kann, ueberarbeite ich das hier vielleicht ein wenig. Auf jeden Fall wird es dann strukturierter als das hier (hoffe ich).
Bis dahin viel Spass und ganz liebe Gruesse an alle, die mich vermissen und die ich vermisse,

Max


PS: Bitte nehmt's mir nicht uebel, wenn ich nicht sofort antworte, aber es ist, wie gesagt, noch alles sehr chaotisch und das mit dem Internet ist auch so eine Sache fuer sich. Danke fuer euer Verstaendnis! :))

Dienstag, 1. September 2015

Über komische Namen und Missverständnisse

Kellerkind - Ist das nicht ein ziemlich negativer Name?

Viele Leute, denen ich meinen Blog zeige, reagieren leicht zwiegespalten: Einerseits begeistert und andererseits leicht entsetzt. Wie in einem Comic kann ich quasi sehen, wie über ihnen die Gedankenblase aufploppt, gefüllt mit nur einem Wort: "Kellerkind..."
Kellerkind, das ist doch verdammt negativ belegt, wie kann man das als Titel nehmen? Darf man das überhaupt?
Für die Leute, denen das Wort nicht geläufig ist, hier eine kurze Erklärung aus dem Duden:

"Kel|ler|kind - sozial benachteiligtes Kind; jemand, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst oder aufgewachsen ist"

Uff...schon ziemlich negativ, nicht? Vielleicht ist das ja auch nur die falsche Definition. Hier eine Definition von einer nicht sonderlich seriösen Seite:

"Kellerkinder, sind Nerds, welche sich unter dem Haus aufhalten, ihre Sozialen Kontakte über IRC pflegen und das Tageslicht meiden. Das Auftreten wirkt meist, Käsegesichtig, pickelig, und leicht übergewichtig, da die Nahrung aussliesslich aus Pizza besteht."

Klingt irgendwie nicht besser (ganz zu schweigen von der Rechtschreibung).
Nach einiger Zeit des Überlegens kommt es dann zum Konflikt: Definition vs. die Auffassung und das Bild, was die Person von mir hat. Passt irgendwie nicht ganz zusammen. Und dann auch noch der Zusatz "...On Tour". Das passt doch überhaupt nicht mit der Definition zusammen! Richtig.
Der Blogtitel ist nichts anderes als leicht verkorkster Humor, von dem ich wahrscheinlich einen Hauch zu viel habe. Einige finden es lustig, andere eher...komisch. Macht es mir was aus? Nö.
Also seht es nicht zu eng und fühlt euch nicht angegriffen (Mama, Papa - keine Sorge, ihr habt nichts falsch gemacht, ihr seid super!)
Vielleicht könnt ihr ja irgendwann drüber lachen. Schmunzeln zählt auch. Und nicht vergessen: Wer zu letzt lacht, denkt zu langsam! ;)

Bis bald,

Max